Januar 2014

Neues Schuljahr und Mid Stay Camp:

Neues Schuljahr und Mid Stay Camp Das neue Schuljahr beginnt anders als in Deutschland im Januar. Ich bin jetzt in die 5usm gekommen, Form 5 ist zu gleich auch das letzte Jahr für die meisten Schüler. Es gibt ein Abschlusstest, SPM, in ganz Malaysia. Auf das SPM wird seit Form 4 drauf zu gearbeitet.
Jetzt bin ich also im letzten Schuljahr von Malaysia, in Deutschland habe ich noch 3 Jahre Schule vor mir.
Es beginnt eigentlich genauso wie in Deutschland, es gibt neue Schüler, Schüler wechseln die Klassen wegen Noten, Bücher werden ausgeteilt und so weiter….
Meine ersten 1 ½ Schulwochen waren dadurch ziemlich entspannt. In der Schule verbringe ich im Moment wieder viel Zeit bei Mr. Lee weil es einfach immer was zum Besprechen und unterhalten gibt.
Halbzeit bei AFS, das Mid Stay Camp steht an. Wir also die Austauschschülerin ganz Malaysia wurden in 2 Gruppen eingeteilt um in Selangor gemeinsam mit dem KL Volunteern ein zwischen Fazit haben und über Probleme sprechen können.
Gemeinsam mit Alois und Stella bin ich am 12 nach Kuala Lumpur gefahren, weil wir 1 Tag früher anreisen mussten weil unser Bus nach Selangor Montagmorgens kam. In Kuala Lumpur haben wir dann in verschiedenen Gastfamilien geschlafen. Ich war mit Alois und einem Amerikaner bei einer AFS Mitarbeitern im Büro. War ganz ok, hätte gerne ein bisschen Zentraler gewohnt aber okay. Am Montagmorgen haben sich dann alle im Kuala Lumpur Bahnhof getroffen um gemeinsam nach Selangor in ein Resort zu fahren.
Es war echt super die anderen Austauschschüler wieder zu sehen. Es waren zwar nicht alle da aber trotzdem echt super. Wir waren dann in einem Resort direkt am Wasser gelegen und haben über alles gesprochen, über Probleme mit Gastfamilie, Schule oder Chapter. Außerdem haben wir über unser Erfahrungen gesprochen usw. Es war echt super und tat echt gut, besonders mit seinen Freunden mal wieder zu entspannen und reden. Das Mid Stay Camp ging 3 Tage. Mittwochs sind wir dann alle wieder nach Hause gefahren. Echt schade, dass es nur so kurz war alles.
Bei dem Mid Stay Camp hab ich außerdem einen Austauschschüler, Sinan, aus Hamburg eingeladen mit mir Thaipusam, ein Indisches Fest, in Kulim zu feiern.

(16.01.2014)

Thaipuam 16-19.1.2014:

Während meines Austauschjahres habe ich schon einige Male meine Gastfamilie gewechselt für Hari Raya Hadji oder auch Deepavali.
Ein besonders extremes und zugleich höchst eindrucksvolles Fest, ist das hinduistische Thaipusam-Fest. Es findet jedes Jahr zum Vollmond des tamilischen Monats Thai (im Januar/Februar) statt.
Der Ursprung des Festes liegt in Südindien im Stammland der Tamilen. Dort wird es auch heute noch gefeiert, aber weniger exzessiv als hier in Malaysia.
Mit diesem Fest, denkt man an den Geburtstag der Gottheit Murugan und an die Übergabe einer Lanze an Murugan. Diese Lanze diente zum Kampf gegen den Dämonen Soorapadman.
Gemeinsam mit einem Freund aus dem Perlis Chapter bin ich zu meiner indischen Gastfamilie nach Kulim gefahren. Das Fest begann eigentlich schon direkt nach unserer Ankunft am Abend des 16.Januar.
Zu meiner Freunde war auch Murti, der Indische Onkel aus KL in Kulim. Es waren eigentlich dieselben Familienmitglieder wie bei Deepavali anwesend. Ich hatte mich sehr gefreut, dass ich nach 2 Monaten alle wieder sehen konnte.
Nach dem Abendessen sind wir dann gemeinsam von Kulim (Kedah) auf Pulau Pinang zu einem Tempel in die Nähe von George Town gefahren. Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber es war einfach alles nur voller Menschen, sehr laut und bunt. Kinder waren nicht anwesend. Für sie war es schon zu spät und es wäre aufgrund der Menschenmassen auch zu gefährlich.
Wir sind dann gegen 23.00 Uhr losgegangen, um an den Tempel zu kommen. Der Weg bis zur Treppe war schon schwer. Nur Gedrängel, ein paar Familienmitglieder haben Milchkrüge auf dem Kopf getragen. Als Opfergabe für besonders Wünsche. Für sie war es noch schwerer.
Wir sind dann nachts um 1 Uhr die 514 Stufen der Treppe zum Tempel hoch gelaufen. Klingt einfach und normalerweise würde man maximal 10 Minuten benötigen. Normalerweise - nun war Thaipusam und jeder wollte die Treppe zum Tempel hoch. Es war so unglaublich voll. Man konnte sich eigentlich gar nicht bewegen, sondern wurde die Treppe "hoch gedrängelt". Trotzdem war es echt lustig. Ich habe immer wieder im Gesang der Betenden mitgesungen. Worauf ich immer sehr belustigt und freudig angeguckt wurde. Es hat sehr viel Spaß gemacht, nur halt echt anstrengend. Nach 2 ½ Stunden dachte ich dann, wir wären am Tempel. Leider aber nur gedacht, es war die Mittelstation.
Wir oder eher ich, haben dann noch mal zwei weitere Stunden gebraucht, um hoch zu kommen. Bei dem Gedrängel habe ich alle verloren. Oben angekommen gab es dann lange Schlangen am Tempel. Hier konnte man seine "Milchkrüge" abgeben.
Zu meiner Freude schaffte ich den Weg runter dann in 10 Minuten.
Unglaublich, erst morgens um 8 Uhr waren wir wieder zurück in Kulim bei der Familie. Ich war dann geschafft und fertig. Da es ja natürlich nicht genug ist, sind wir am Mittag direkt noch einmal nach Penang gefahren. Dieses mal mit der ganzen Familie. Mal wieder typisch malaiisch - mit unglaublichen 13 Leuten in einem Auto (5-Sitzer - 6 Kinder saßen im Kofferraum).
Wir sind wieder die Straße zum Tempel auf.- und abgelaufen. Es war wieder nur voll und unglaublich laut.
Ich weiß nicht genau, was wir dort gemacht haben. Wir sind hin und her gelaufen und haben eigentlich nichts weiter gemacht. Aber bei den Indern sah man immer wieder einige Männer, mit unglaublichen Formen der Selbstkasteiung. Stäbe durch die Lippen, Ketten im Rücken, Wangen durchstochen. Andere zogen an großen Haken in ihrem Rücken ihre Begleiter hinter sich her. Aus klaffenden Wunden floss trotzdem kein Blut. Ein Leidenszug religiöser Ekstase. So wollen sie alle vor Murugan treten, um sich ihm hingebungsvoll und bußfertig zu zeigen. Es war unvorstellbar, dass alles zu sehen.
Thaipusam war wirklich sehr interessant. Es hat mich aber auch ein bisschen an eine große Straßenkirmes mit religiösen Hintergrund erinnert.
Im Anschluss war ich am Wochenende mit Sinan, dem Austauschschüler, noch bei der Familie. Gemeinsam "Baden" im Dschungel und sonntags dann noch mit ihm in der Mall.
Durch das Mid Stay Camp und Thaipusam war es eine sehr schöne Woche.
Nur mal wieder keine Zeit für Schule ;)

(20.01.2014)

Chinese New Year 29-1.2.2014 -Kuala Lumpur:

Nachdem wir nach dem gregorianische Kalender schon "Neujahr", also den Jahreswechsel von 2013 auf 2014 gefeiert haben, folgte nun der Jahreswechsel nach dem Chinesischen Kalender. Chinese New Year, ein sehr großes Fest, insbesondere in Penang und Kuala Lumpur. Ein Fest von dem ich schon so viel gehört habe. Für die Chinesen endete das Jahr der Wasser-Schlange und das Jahr des Holz-Pferdes begann. Das chinesische Jahr beginnt nach dem Mondkalender am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende, also immer zwischen dem 21. Januar und 21. Februar. In diesem Jahr begann das neue Jahr am 31.01. Das Fest dauert insgesamt 15 Tage, also vom 31.1.2014 bis zum 15.2.2014.
Zusammen mit Mr. Lee meinem LP, Musik.- Tanzlehrer und chinesischem Vater bin ich mal wieder nach Kuala Lumpur gefahren. Gemeinsam mit seiner Frau besuchten wir zwei seiner Kinder, um mit ihnen gemeinsam Chinese New Year zu feiern.
Ich war schon während der Ferien im November bei Ai-Win im Haus in Kuala Lumpur. Nun schon zum 2ten mal, echt zu schnell wie die Zeit vorbei geht. Wir sind Mittwochs abends losgefahren und kamen erst in der Nacht zum Donnerstag gegen 3.00 Uhr an. Die Straßen sind an großen Festen in Kuala Lumpur immer leer, da alle zurück in die "Hometown" fahren.
Donnerstags war dann der Tag vor C.N.Y. Üblicherweise ißt man dann mit seiner Familie "Steamboat". Es ist eine Art Hühnerbrühe, in der man sein Essen gart. So sitzt man mit der Familie zusammen und feiert dann in das neu Jahr. Also eigentlich ähnlich wie Silvester. Wir haben bei einer Schwester von Mr. Lee gegessen und dort in das Jahr des Pferdes rein gefeiert. Es war sehr schön, im kleinen Kreis mit viel zu viel essen. Später bin ich noch mit der Tochter umher gefahren, um noch mehr Feuerwerk zu sehen. Es ist einfach so unglaublich, wie gastfreundlich hier alle sind. Ich musste alles probieren und mir wurde alles erklärt. Außerdem gab es "Ang Pow". Rote Geldumschläge für nicht verheiratete, ähnlich wie bei Hari Raya und Deepavali.
Neujahr wurde dann eher ruhig angegangen. Manche Chinesen gehen in den Tempel, aber nicht alle. Eigentlich ähnlich wie Christen in Deutschland in die Kirche gehen. Wir haben dann die restlichen Tage immer wieder sehr viel gegessen und haben viel Besuch bekommen.
Mir wurde erklärt, dass Chinesen das ganze Jahr über Geld sparen, um es an C.N.Y und an Hochzeiten auszugeben. Außerdem werden immer an Chinese New Year Glückspiele gespielt. Ich selber hab mit den erwachsenen Black Jack und ein Kartenspiel gespielt. Reiche Chinesen gehen an den Festtagen dann auch ins Casino. Generell ist das Chinese New Year sehr traditionsreich, es gibt viele Bräuche, Geschichte und Mythen.
In meiner Familie ist es aber normal gefeiert wurden es sind halt moderne Chinesen.

Im Anschluss noch eine kurze chinesische New Year Legende die mir sehr gefallen hat:

"An ancient Chinese legend tells of a man-eating predatory beast called Nian, extremely fierce, with a long head and sharp horn. Nian dwelled deep in the sea the whole year long, but on every Chinese New Year eve it would climb onto the shore to devour livestock and harm humans in a near-by village. Therefore, every Chinese New Year's Eve, all the villagers would take their old and young deep into the mountains to hide from Nian. One Chinese New Year's Eve a grey haired man appeared in the village. He asked permission to stay for the night and assured everyone that he would chase away the beast. No one believed him. In addition, the old man steadfastly refused to go to the mountains to hide. Seeing that he could not be persuaded, the villagers departed without him. When the beast arrived at the village to wreck havoc as usual, it was met with a sudden burst of exploding firecrackers. Startled by the noise, the flashes of light and red banners flying about, it hastily turned and fled! The following day, as the people returned from the mountains, they found the village intact and safe. The old man had left, but they found the remains of the three precious items he had used to chase the beast Nian away. They all agreed that the old man must be a deity who had come to help free them of the beast. From then on, every Chinese New Year's Eve, families would hang red banners, set off fire crackers, and light their lamps the whole night through, awaiting the Chinese New Year. The custom spread far and wide and became a grand traditional celebration of the "Passing of Nian" ("Nian" in Chinese means "year"). So celebrating the Chinese New Year should be called "passing of Nian" or "Guo Nian" in Chinese."

Eine alte chinesische Legende erzählt von einem menschenfressenden Raubtier mit dem Namen Nian , extrem stark, mit einem langen Kopf und einem scharfen Horn. Nian wohnte tief im Meer das ganze Jahr lang, aber an jedem Chinese New Year Abend kletterte es ans Ufer, um Vieh und auch Menschen in einer nahe gelegenen Dorf zu verschlingen. Aus diesem Grund versteckten sich am chinesischen Silvester alle Dorfbewohner tief in den Bergen, um sich vor Nian zu verstecken. An einem chinesischer Silvestertag erschien ein grauhaariger Mann im Dorf. Er bat um Erlaubnis, für die Nacht und versicherte, dass er das Tier verjagen würde. Niemand glaubte ihm. Darüber hinaus hatte der alte Mann sich standhaft geweigert, in die Berge zu gehen um sich zu verstecken . Als sie sahen, dass sie ihn nicht überzeugen konnten, zogen die Dorfbewohner ohne ihn in die Berge. Wie immer kam das Tier ins Dorf , um es wie immer zerstören. Als es von einem plötzlichen Ausbruch von explodierenden Feuerwerkskörper getroffen wurde . Durch den Lärm aufgeschreckt, durch fliegende Lichtblitze und roten Fahnen erschrocken, drehte es sich hastig um und floh ! Am folgenden Tag , als die Menschen aus den Bergen zurückkehrte, fanden sie das Dorf intakt und sicher. Der alte Mann hatte das Dorf verlassen. Die Dorfbewohner fanden aber die Überreste der drei kostbaren Gegenstände, die er benutzt hatte, um die Bestie Nian zu vertreiben. Alle waren sich einig , dass der alte Mann eine Gottheit sein mußte, die gekommen war , um ihnen zu helfen und von dem Tier zu befreien. Von da an werden an jedem chinesischen Neujahr rote Fahnen aufgehangen, Familien zünden Feuerwerk an und ihre Lampen leuchten die ganze Nacht durch Der Brauch verbreitete sich weit und breit und wurde zu einem großen traditionellen Feier des "Übergang zu Nian" ( " Nian " bedeutet auf chinesisch "Jahr"). Also an chinesischen Neujahrsfeiern sollte die "Weitergabe von Nian" oder "Guo Nian" ausgerufen werden.

(01.02.2014)